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Sven Dirkmann
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Raumgestalten

Wie schön, sauber, lebenswert, komfortabel, wie urban und funktional, wie aktuell, modern und zeitlos Architektur ist, sein will oder kann, lässt sich aus zahllosen Büchern, Fachzeitschriften und Publikationen zum Thema entnehmen.

Sven Dirkmann greift mit seinen Collagen auf die Bilder von Architekturen zurück, um durch eingefügte fremde Elemente neue Räume entstehen zu lassen. Räume, die einen utopischen Charakter haben, fiktionale Raumgegebenheiten, die auf den ersten Blick nicht klar erfasst werden können, sich bei längerer Betrachtungsdauer aber mehr und mehr erschließen.

Das Vorgehen des Künstlers ähnelt dabei einer Art elementarer Spurensuche, der Beschäftigung und Analyse von Aussagefunktionen bestimmter Bildelemente.
Ihn beschäftigen dabei die Vorgaben vorhandener Architekturen und Räume, die Brauchbarkeit, Funktion und Nutzen architektonischer Elemente und Strukturen, die er mit gezielten gestalterischen Eingriffen ironisch hinterfragt, verändert und ins Absurde führt.

Mit einfachsten Mitteln und einem minimalen Materialaufwand setzt Dirkmann Akzente im Raum, die seine ursprünglichen Vorgaben verändern und unterlaufen. Ein schmaler Gang wird mit gebogenen Panelen überfangen und wird so zu eine Art Passage mit lauschigem Laubengangcharakter umfunktioniert. Wandecken werden abgerundet, unscheinbare Nischen werden durch minimale Einbauten plötzlich sichtbar, die gegebenen Architekturelemente werden umspielt, abgewandelt und neu inszeniert zu einem Raum, der unsere Aufmerksamkeit und die eingefahrene Trägheit unserer Wahrnehmung gehörig auf die Probe stellt.

Text: Dr. Uwe Schramm, Kunsthaus Essen